Viele Eltern spüren:
„Mein Kind ist ständig müde, gereizt, unkonzentriert – aber die Blutwerte sind angeblich okay.“
Das ist frustrierend – und verunsichernd.
Wichtig: Müdigkeit ist kein Charakterproblem und auch selten einfach „Faulheit“.
Müdigkeit ist immer ein Signal des Systems.
Lass uns die wichtigsten Hintergründe sortieren
Schlaf ist wichtig – aber nicht alles
Ja, Kinder brauchen genug Schlaf.
Aber: Auch Kinder, die formal genug Stunden schlafen, können völlig platt sein, wenn
- der Schlaf unruhig ist (Albträume, unruhiges Drehen, Schwitzen)
- sie abends zu viel Bildschirmzeit hatten (Tablet, Handy, TV)
- sie zu spät essen (schwere Verdauung in der Nacht)
Beobachte: Wie schläft dein Kind wirklich? Nicht nur: „Wie lange?“
Blutzucker-Achterbahn = Energie-Crash
Viele Kinder essen:
- süßes Frühstück (Kakao, Toast, Marmelade, Cerealien)
- viele Snacks zwischendurch (Saft, Riegel, Kekse)
Folge:
Blutzucker schießt hoch → fällt schnell ab → Müdigkeit, Gereiztheit, Heißhunger.
Typisch ist:
- müde vormittags in der Schule
- „komplett durch“ am Nachmittag
- braucht ständig „was Süßes“
Mehr Eiweiß, gute Fette und Ballaststoffe = stabilere Energie.
Nährstoffe & Speicher
Gerade bei Kindern sehen wir häufig:
- niedrige Eisen-Speicher
- niedrigen Vitamin-D-Spiegel
- manchmal B-Vitamin-Mangel
Das kann zu:
- blasser Haut
- Antriebslosigkeit
- weniger Belastbarkeit
führen.
Blutbild kann „okay“ aussehen, obwohl die Speicher nicht optimal sind.
Das ist ein Punkt für die individuelle Abklärung beim Kinderarzt / Facharzt.
Darm & Immunsystem
Kinder mit
- häufigen Bauchschmerzen
- Blähungen
- wechselnder Verdauung
- häufiger Infektanfälligkeit
haben oft auch Energieprobleme.
Der Darm ist zentral für Nährstoffaufnahme & Immunsystem.
Darmbeschwerden bei Müdigkeit immer ernst nehmen, nicht „wegwinken“.
Stress, Druck & Emotionen
Kinder haben heute:
- mehr Leistungsdruck
- mehr Reize
- weniger echte Erholung
Emotionale Überforderung zeigt sich bei Kindern ganz oft körperlich:
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Bauchweh
- Rückzug
Manchmal ist Müdigkeit auch ein „Stoppsignal“, weil es sonst keiner setzt.
Wann du hellhörig werden solltest
Bitte ärztlich abklären (Kinderarzt/Ärztin), wenn:
- Müdigkeit über Wochen/Monate anhält
- dein Kind sich „verändert“ (Wesen, Leistung, Stimmung)
- zusätzlich Symptome auftreten (Gewichtsverlust, Fieber, starke Schmerzen, Nachtschweiß, starke Blässe etc.)
Online-Infos sind wichtig – aber sie ersetzen keine Diagnostik.
Jetzt zu euch:
Wann ist euer Kind am müdesten?
- morgens nach dem Aufstehen?
- vormittags in der Schule/Kindergarten?
- nachmittags/abends?
- nach bestimmten Situationen (z. B. Bildschirmzeit, Stress, Sport)?
Schreibt es gern in die Kommentare.
Je genauer wir das Muster sehen, desto besser kann man verstehen, wo man ansetzen muss.
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